Wird von Bienen gesprochen meint man fast immer Honigbienen. Es gibt aber bei uns über 500 Arten Bienen. Diese (Wild-) Bienen leben solitär, also einzeln und bilden keine Staaten. Staaten mit einigen hundert, oder auch mehr Induvidien bilden einige Wespenarten und Hummeln, sie sind sozial hoch entwickelte Gemeinschaften. Der Unterschied zur Honigbiene besteht darin das die Honigbiene als Volk überwintert, die Hummel- und Wespen-Völker  im Herbst absterben und nur die neuen Königinnen überwintern (sie gründen im Frühjahr den neuen Staat).

Die bei uns lebende Honigbiene hat nach der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren ganz Europa besiedelt. Um in diesen Breitengraden zu überleben nistet sie in Höhlen (meist Baumhöhlen) und legt, um die kalte Jahreszeit zu überstehen, einen Futtervorrat an. Dieser Vorrat ist der Honig (den der Mensch seit Jahrtausenden so liebt).

 

Das Bienenvolk (auch „Der Bien" genannt weil das Volk auch als Superorganismus betrachtet wird) überwintert in einer Nisthöhle und bildet eine Wintertraube. In dieser Zeit lebt es von den Vorräten die es im Sommer angelegt hat. Das ist der Honig der in den Wabenzellen gespeichert ist, verschlossen mit Wachsdeckeln, (wie kleine Konservendosen). Die Kugelform die von den Bienen gebildet wird hat die geringste Wärmeabstrahlung. Im Inneren hält sich die Königin auf, die außen sitzenden Bienen wandern langsam ins Innere um sich aufzuwärmen. Wärmeerzeugung geschied durch Muskelbewegung. So verbringen sie den Winter bei geringer Aktivität bis sich das Frühjahr durch die länger werdenden Tage ankündigt.

Schon im Januar oder Februar beginnt das Bienenvolk die Temperatur im inneren der Kugel auf über 30°C zu steigern und die Königin beginnt erste Eier zu legen. An den ersten warmen Tagen fliegen die Bienen aus  um ihre Kotblase zu entleeren die sich im Winter gefüllt hat, man nennt das den Reinigungsflug. Je weiter das Frühjahr fortschreitet um so mehr Pflanzen beginnen zu blühen, das Bienenvolk entwickelt sich immer mehr. Bei den geschlüpften jungen Bienen erwacht der Bautrieb und es werden neue Waben gebaut. Wachs produzieren die Bienen in ihren Wachsdrüsen.  Die Königin legt immer mehr Eier, befruchtete und nun auch unbefruchtete Eier, aus welchen die männlichen Bienen entstehen, die Drohnen. Es wird fleißig der Blütenstaub (Pollen) gesammelt, mit Honig vermischt ist er das Bienenbrot, Nahrung für die Brut. Es wird nun soviel Nektar gesammelt der zu Honig umgearbeitet (fermentiert) wird, so das Vorräte  angelegt werden können.  So strebt das Volk seinem Höhepunkt entgegen.

Bestand das Winter-Bienenvolk aus ca. 20.000 Bienen so sind es jetzt bis zu 70.000 Bienen darunter  ca. 2000 Drohnen. Die geschlüpften Jungbienen betreuen die Brut, bauen neue Waben, werden später Wächterbienen und dann Sammelbienen. Kundschafterbienen informieren andere Bienen durch Tänze über neue Nahrungsquellen. Nach 4 Wochen haben sich die Arbeiterinnen zu Tode gearbeitet, sterben an Erschöpfung, werden gefressen oder kehren vom Sammelflug nicht zurück. Nun ist auch die Zeit der Fortpflanzung,  der Vermehrung gekommen. Die natürliche Vermehrung der Honigbiene geschieht durch das „Schwärmen“ Das Bienenvolk hat sich bis zu seinem Höchststand entwickelt, es werden jetzt neue Königinnen aufgezogen. Ist eine Königinnenzelle (das Volk legt mehrere Zellen an) verdeckelt verlässt die alte Königin mit einem Teil des Volkes den Bienenstock. Das neu geborene Volk (der Schwarm) sucht sich eine neue Nisthöhle. In der neuen Wohnung beginnt das Volk sofort neue Waben zu bauen und die Königin legt gleich Eier. Es kann zu mehrmaliger Teilung eines Volkes kommen. Schwarmmonate sind Mai bis Juli. Nachfolgende Bienenschwärme besitzen eine frisch geschlüpfte Jungkönigin. Auch das verbleibende Restvolk besitzt nun eine junge Königin (die sich gegen ihre Konkurrentinnen auf  Leben und Tod durchgesetzt hat). Diese junge Königin paart sich an einigen schönen Tag hoch in der Luft mit bis zu 20 Drohnen, und hat dann den männlichen Samenvorrat für ihr ganzes Leben gespeichert. Sie fliegt zurück in den Stock und beginnt mit dem Eierlegen. Sie verlässt nun den Stock nicht mehr, es sei denn sie zieht im nächsten Jahr mit einem Schwarm wieder aus.